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Nils Weirich wird Deutscher Meister im Skilanglauf

Völlig überraschend siegte am Wochenende Nils Weirich vom TGV Schotten bei den Nordischen Skilanglaufmeisterschaften inOberwiesenthal und holte sich den Titel Deutscher Juniorenmeister im 50 Kilometerrennen. Dazu gab es auch noch eine Bronzemedaille im Teamsprint. Zuletzt erreichte Jochen Behle als Hessischer Skilangläufer diesen Titel bei den Herren in den Jahren 1985, 1986 und 1988. Die Überraschung ist umso bemerkenswerter, da Nils Weirich keinem Kader des Deutschen Skiverbandes angehört. Die Meisterschaft wurde kurzfristig vom Notschrei im Schwarzwald in das sächsische Oberwiesenthal vergeben, da dort noch Ende März Schneesicherheit gegeben war. Unter großer Hilfe vieler Helfer des WSV Erzgebirge Oberwiesenthal wurde eine 10 Kilometer-Runde bei sehr guten Bedingungen mit hartem Untergrund für die Freie Technik ermöglicht. 

Nils Weirich konnte im Rennen, welches mit den Herren zusammengestartet wurde, sehr gut mitlaufen. Mit hoher Startnummer lief er von Runde zu Runde weiter nach vorne. Nach Runde drei wechselte er die Ski im Wechselraum, verlor dabei aber etwas Zeit, er profitierte aber von hervorragend präparierten Skier der Techniker des Hessischen Skiverbandes sowie insgesamt von einer starken vierten Runde, wo er sich Richtung Topten aller gestarteten Herren vorarbeitete. Zum Schluss lief er mit dem Weltklasse-Biathleten und Olympiateilnehmer im 50 Kilometer-Skimarathon von Sochi Erik Lesser sowie dem Gesamtweltcupsieger der Nordischen Kombination Eric Frenzel.

Trotz beginnender Krämpfe auf der fünften Runde ab Kilometer 42 konnte er vernehmen, dass sein Vorsprung in der Juniorenklasse stetig anstieg. Zum Ende gelang ihm nur 12 Sekunden hinter Erik Lesser der 10. Gesamtrang aller Teilnehmer in 2:10:27 Stunden sowie einen Rang vor Eric Frenzel (2:11:58 Stunden), der die Deutsche Meisterschaft auf seiner Heimstrecke gerne zum Saisonabschluss mitnahm. Deutscher Meister bei den Herren wurde der WM-Teilnehmer Jonas Dobler vom SC Traunstein, der in 2:03:27 Stunden knapp mit 3,5 Sekunden vor Andreas Katz (SV Baiersbronn) und vor Hannes Dotzler (SC Sonthofen) in 2:04:18 Stunden den Titel über die Langstrecke gewann.

Im stark besetzten Juniorenfeld siegte Nils Weirich mit großem Vorsprung vor Richard Leupold von der SK Dresden Niedersedlitz, SGO´thal (2:12:38 Std.) und Albert Kuchler von der SpVgg Lam (2.14:00 Std.) der erst vor Wochenfrist zweitbester deutscher Junior im Kontinentalcupfinale werden konnte. 

Am Sonntag wurde dann die Teamsprint-Meisterschaft in der klassischen Technik ausgetragen. Abwechselnd wurden je 5 x 1 Kilometer gelaufen. Zusammen mit dem Jugendläufer Elias Homrighausen vom SK Wunderthausen wurde die Meisterschaft mit einer Bronzemedaille überglücklich abgerundet. Hinter dem Team aus Sachsen mit Jakob Vogt/Richard Leupold (27:17 Minuten) und des Bayerischen Skiverbandes mit Lukas Krieger/Josef Fässler (27:47 Minuten) belegten beide in 27:54 Minuten den dritten Rang unter 10 Landesverbandsteams.

Bereits eine Woche vor dem Erfolgswochenende lief Nils Weirich beim Deutschland-Pokal im Notschrei im Prolog über 3,2 Kilometer in der Freien Technik zu einem weiteren Sieg bei den Junioren sowie zur Tagesbestzeit aller gestarteten Teilnehmer. Tags darauf verhinderte aber ein verwachster Klassikski ein besseres Resultat und so belegte Nils Weirich leider nur einen 8. Platz bei den Junioren über die 15 Kilometer bei schweren nassen Bedingungen in 47:26 Minuten. In der abschließenden Deutschland-Pokal-Wertung der Saison 2016/2017, die insgesamt 15 Rennen umfasste, erreichte er hinter dem Sieger Richard Leupold bei 9 Wertungsrennen den zweiten Gesamtrang und erhielt dafür einen großen Joska-Glaspokal des Deutschen Skiverbandes. Nils Weirich hegt nun große Hoffnung auf das Ergebnis der großen Trainersitzung des Deutschen Skiverbandes und der Nominierung für einen Kaderplatz, damit diese Leistungen auch bei seinem Arbeitgeber, der Bundeswehr in Füssen weiter möglich sind.

Bericht : Andreas Dillemuth