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Skilanglauf vom Feinsten am „TAUFSTEIN-GLETSCHER"

Am 4. und 5. Februar 2017 fanden auf der Taufsteinloipe im Vogelsberg der 1. Teil der gemeinsamen Hessischen und Westdeutschen Meisterschaften 2017 im Skilanglauf statt. Der 2. Teil findet im März in Erndtebrück beim WSV statt.

Durch den Wärmeeinbruch mit Temperaturen bis + 8°C, Nebel und Regen sackte die über 40 cm hohe Schneedecke der letzten Woche zwar zusammen, doch der „TAUFSTEIN-GLETSCHER“  machte seinem Namen wieder einmal alle Ehre!  „Wir haben bei der Fahrt von Breungeshain zum Hoherodskopf nur noch spärliche Schneereste  gesehen und konnten uns überhaupt nicht vorstellen, wo man hier noch eine Langlauf-Meisterschaft durchführen kann, doch dann am Loipenhaus wurden wir sehr positiv überrascht, als wir die perfekt präparierten hart gefrorenen Loipen bei – 2°C fanden“ so die Aussage des Ex-Schotteners Volkmar Hirsch, der als Sportwart Nordisch beim SC Willingen sein rund 25 Wettkämpfer/Innen umfassendes Team begleitete.  Auch der Präsident des Hess. Ski Verbandes, Dr. Werner Weigelt und der Chef des Wettkampfes  Thomas Grellmann vom Bundesstützpunkt Willingen/Winterberg lobten die Bedingungen und die perfekte Vorbereitung der Großveranstaltung durch die Verantwortlichen der TGV Skiabteilung um den neuen Abteilungsleiter Sebastian Stein.

Chefzeitnehmer Lothar Heublein meldete schon am Tag vorher rund 190 Teilnehmer/Innen  aus 25 Vereinen beider Verbände. Mit  jeweils 35 Starter/Innen waren die SKG Gersfeld und der TGV Schotten die Vereine mit der größten Zahl an Wettkämpfer/Innen.

Streckenchef Jan Ulbrich hatte am Abend vorher zusammen mit Robert Oechler mit dem großen Spurgerät des Naturparks eine 2 km und eine 4 km Runde für die Skating-Technik vorbereitet, auf der am nächsten Morgen  Andreas Weber und Erwin Mengel  6 Technik-Elemente (Slalom um Stangen, kl. Sprungschanze, Achter-Lauf, Doppelstock- Schieben, Kreisel etc.)  zu einem abwechslungsreichen  Parcours ausbauten.  Im 30 Sekunden Einzelstart wurden die vielen Teilnehmer auf ihre Runde geschickt, wobei es für Fehler an den einzelnen Stationen  Strafsekunden gab, die zur Laufzeit hinzugerechnet wurden.

Alle - sogar die Senioren, für die Technikelemente  - sonst nur im Nachwuchsbereich üblich – Neuland waren,  lobten die Strecke und die Abwechslungen durch den Parcours. Am Nachmittag fand dann in der Aula der Vogelsbergschule die Siegerehrung des 1. Tages statt.

Aus der Sicht des TGV zeigten Max Hudetz als Sieger in der U11, sein nur knapp geschlagener Bruder Paul in der U15 sowie die um 2,2 Sekunden Rückstand mit einer Silbermedaille ausgezeichnete Anna Lena Hartmann in der U16 weiblich neben der Tagesbestzeit von Nils Weirich über die 8 km Skating die besten Leistungen.  Aber auch die sehr guten 3. Plätze von Jasmin  Horst (U11), Sophia von Schlichtkrull (U12), Felix Henke (U14), Niklas Weber und Moritz Wiessner (U16) und die vielen Top Ergebnisse in den Herren Altersklassen sind hervorzuheben.

 

Hier ein Auszug aus der Siegerliste des 1. Tages – Alle Ergebnisse unter www.tgv-schotten.de

 

Noch am Abend hatte Robert Oechler vom  Naturpark die 5 km Wettkampf-Strecke mit einer Diagonal-Doppelspur perfekt für die am nächsten Tag anstehenden Diagonalrennen präpariert.

Durch den Regen am Vorabend und die wärmer werdenden Temperaturen wurde der Schnee weicher und sulziger, so dass Klister-Wachse aufgetragen werden mussten. Die vielen Massenstart-Rennen  mit zum Teil sehr vielen Teilnehmer/Innen erforderten einen bis ins Detail ausgeklügelten Startplan, wobei es gerade in den Schülerklassen oft zu Wellenstarts mit nur 2 Minuten Pausen kam. Doch dank der Mithilfe der Vereinsbetreuer lief alles reibungslos und der Zeitplan konnte genau eingehalten werden. Früher als angedacht konnte das TGV-Zeitmessteam alle 180 Urkunden ausdrucken und mit der Siegerehrung am Loipenhaus beginnen, was wiederum viel Lob für die Verantwortlichen des TGV seitens des HSV Präsidenten und des Wettkampfleiters Thomas Grellmann vom Olympiastützpunkt Willingen-Winterberg aber auch von den Vereins-Vertretern brachte!

Nach der langen Pulverschnee-Phase war der Nass-Schnee schwer zu laufen, erforderte viel Kraft und brachte in den einzelnen Massenstart-Rennen natürlich auch viele harte Zweikämpfe. So konnte im Rennen der U15 Paul Hudetz seinen körperlich überlegenen Dauer-Rivalen Max Bernshausen vom SC Rückershausen dank kluger Renneinteilung auf dem letzten Kilometer seiner Hausstrecke enteilen und  mit 8 Sekunden Vorsprung gewinnen!

Eine weitere absolute Bestzeit erzielte Nils Weirich im Hauptrennen über die 15 km.  Vor kurzem hatte er bereits bei einem 20 km Rennen im Rahmen des Deutschland-Pokals auf der sehr anspruchsvollen Strecke in Oberhof bewiesen, dass das monatelange Krafttraining Früchte getragen hat. Beim eigentlichen CL-Rennen ging er mit Skatingskiern ohne Klister an den Start und legte die 15 km nur mit Doppelstockschüben – auch in den längeren Anstiegen -  in 43:59,3 min. zurück. Über 3 Minuten betrug sein Vorsprung auf den schnellsten Herren in der H36, Jury Propp vom TUS Erndtebrück (47:01,0 min). Heinrich Hau vom SC Lanzenhain siegte in der H 56 mit 52:15,9 min. Einen heißen Kampf lieferte sich Andreas Weber (H51) mit Michael Henning, der am Tag zuvor noch beim König Ludwig Lauf am Start war. Erst im Zielsprint konnte er den fast 20 Jahre jüngeren Läufer niederkämpfen und mit  0,3 Sekunden Vorsprung gewinnen.

Besonders erwähnenswert ist noch der „Generationen-Wettkampf“  - gleich vier Mal steht der Name Ulbrich in der Ergebnisliste vom Großvater Armin Ulbrich, der bereits 1954 sein erstes Langlaufrennen im Vogelsberg bestritt, über seinen Sohn Jan Ulbrich, der heute in der H 51 auch an vielen großen Volkslangläufen europaweit teilnimmt bis zu seinen Söhnen Marvin in der H21 und Mika, der bei den Junioren startet. Armin Ulbrich erhielt für seine jahrzehntelange Arbeit in Sachen Skisport – er früher Sportwart Nordisch im Hess. Ski Verband und auch einige Jahrzehnte 2. Vorsitzender in der Skiabteilung - ein Geschenk im Rahmen der Siegerehrung am ersten Wettkampftag.

Alle Ergebnisse sowie 400 Fotos von der Veranstaltung zum freien Download findet man auf der TGV-Webseite.

(Bilder und Bericht :Erwin Mengel)