


Staffel-Bronze für Karl-Heinz Baltromejus bei Senioren Masters World Cup in Klosters
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH KARL-HEINZ!!!
Schotten (sw). Im schweizerischen Davos-Klosters fand der Masters World Cup im Skilanglauf statt. Das jährlich stattfindende Treffen gilt als inoffizielle Senioren-Weltmeisterschaft in der traditionellen Wintersportdisziplin. Diesmal nahmen rund 800 Aktive aus 24 Nationen teil. Und Karl-Heinz Baltromejus vom TGV Schotten stand mit der deutschen Staffel auf dem Siegertreppchen.
Der 72-Jährige hatte sich in den Sommermonaten akribisch vorbereitet, da er sich durchaus Medaillenchancen ausgerechnet hatte. Während sich der Wunsch bei den Einzelrennen nicht erfüllte, wurde der Schottener mit einer Bronzemedaille im Staffellauf für sein umfangreiches Training belohnt. Das Pensum in der Vorbereitung umfasste circa 2300 Kilometer auf der Stauseerunde und dem Vulkanradweg. »Eigentlich wollte ich dann im Winter auf unserem Taufsteingletscher 1500 Schneekilometer absolvieren«, so der Schottener zu seiner Planung. Letztlich wurden es aber nur 450 Kilometer. »Mehr war wegen des wenigen Schnees und der insgesamt schlechten Bedingungen einfach nicht möglich«, bedauerte Baltromejus im Rückblick auf den dürftigen Winter.
In Klosters, beim ersten Wettbewerb des Masters World Cups, lief Karl-Heinz Baltromejus über 10 Kilometer in der Skating-Technik, seiner Paradedisziplin, auf den fünften Platz unter 28 Finishern. »Es wäre noch mehr drin gewesen, auch eine Medaille«, so das Fazit des TGV-Starters. Ein Sturz in einer schnellen Abfahrt machte aber die Hoffnung zunichte. Mit der Zeit von 37:14,9 Minuten fehlten Karl-Henz Baltromejus am Ende 44 Sekunden auf die Bronzemedaille, die sich der Italiener Friedrich Nöckler sicherte. Überragender Sieger in dieser Altersklasse der über 70-Jährigen wurde Tom Rosenlund (Finnland), der sich in 33:40,1 Minuten die Goldmedaille sicherte.
Trotz Sturz nur knapp geschlagen
Neben den knapp 150 Höhenmetern, die die Seniorensportler auf der 10-Kilometer-Distanz zu bewältigen hatten, kamen erschwerend noch die Wetterbedingungen hinzu. Sonnenschein und Temperaturen bis zu zehn Grad sorgten für tiefen Sulzschnee. Außerdem mussten die Sportler noch Graupel- und Regenschauern trotzen. «Das hat viel Kraft gekostet«, so Karl-Heinz Baltromejus.
Bei seinem Sturz zog er sich darüber hinaus noch eine Schulterverletzung zu, die die weiteren geplanten Starts in Frage stellten. So musste er die Teilnahme am Rennen über die Mitteldistanz von 15 Kilometern absagen.
Dank des folgenden Ruhetages konnte sich der Schottener aber soweit erholen, dass er am Staffelrennen über viermal 5 Kilometer starten konnte. Karl-Heinz Baltromejus ging - nach zwei Startern in der klassischen Technik - an Position drei als erster der beiden Skatingläufer der deutschen Staffel auf die anspruchsvolle Runde. In 19:49,1 Minuten erzielte er von allen Skatingläufern der insgesamt sieben Staffeln die viertbeste Zeit. Das deutsche Team, zu dem noch Ferdinand Kraller (Teisendorf), Lutz Tröße (Ilmenau) und Konrad Blum (Herbertingen) gehörten, konnte sich mit der Zeit von 1:20:21,5 Stunden über die Bronzemedaille bei der abschließenden Siegerehrung freuen. Gold ging an die Staffel aus der Schweiz (1:18:10,9 Stunden) und Silber an Finnland (1:18:19,8 Stunden). Die ebenfalls stark eingeschätzten Teams aus Norwegen und den USA sowie die restlichen Staffeln konnten Karl-Heinz Baltromejus und seine Staffelkollegen deutlich auf Distanz halten.
Für den SC Lanzenhain nahm Michael Henning in der Altersklasse der Jahrgänge von 1985 bis 1989 am Masters World Cup teil. Er belegte zweimal Platz vier und gewann über 30 Kilometer die Silbermedaille in allerdings jeweils sehr kleinen Starterfeldern. Der zweite Teilnehmer aus Lanzenhain, Manfred Jöckel, belegte bei seinen drei Starts die Plätze 27, 26 und 21. Insgesamt war Deutschland mit 65 Seniorensportlern in der Schweiz vertreten, die 24 Gold-, 20 Silber- und 21 Bronzemedaillen holten, und damit im Medaillenspiegel den dritten Platz belegten.
Sehr intensiv waren die Kontrollen des Internationalen Skiverbandes, um das Verbot der ultraschnellen Fluor-Gleitwachse zu überprüfen. »Das war unumgänglich, um faire Wettkämpfe für alle zu gewährleisten«, betont Karl-Heinz Baltromejus. Direkt nach dem Zieleinlauf wurden die jeweils vier Erstplazierten sowie weitere zehn ausgeloste Finisher kontrolliert. Dabei wurden einige Disqualifikationen ausgesprochen für die Teilnehmer, die trotz des Verbotes ihre Skier mit Fluorwachs präpariert hatten.
Der nächste Masters World Cup findet in Sappada in der oberitalienischen Dolomitenregion Friaul-Julisch Venetien statt. Ob dann Karl-Heinz Baltromejus wieder am Start stehen wird, hat er noch nicht entschieden. »Vor dem Hintergrund des fortschreitenden Klimawandels stellt sich die Frage, ob man am Masters World Cup als Sportler aus unserer Region noch teilnehmen kann, wenn die Winter in den Mittelgebirgen immer schlechter werden sollten. Da haben die Skandinavier und Amerikaner oder die Sportler aus den Alpenländern deutliche Vorteile.
Quelle: Kreis-Anzeiger; Baltromejus mit Bronze belohnt